Neue Heizung als Energiesparkonzept

Ohne ein komplettes Energiekonzept ist auch der Austausch von Heizkesseln oder die Optimierung der Heizungsanlage kaum möglich. Die Hauseigentümer sind bei diesen grundsätzlichen Überlegungen mit ihren technischen Anlagen in den Bestandsgebäuden oft allein gelassen.
Fehlt es doch an Komplettübersicht, welche kleinen und großen "Stellschrauben" am Gebäude technisch möglich sind und welche Strategie für die Maßnahmenplanung hinsichtlich der finanziellen Mittel sinnvoll und umsetzbar ist. Ineinander verzahnte und abgestimmte bauliche Bedingungen können nicht einfach an einer Stelle verändert werden, ohne dass daraus Umstände entstehen, die sogar Mängel verursachen könnten, z.B. Feuchtigkeitsschäden und Schimmel.
Meist werden auch grundlegende Dinge missachtet. Diese sind z.B. eine erste Untersuchung, dem Gebäudecheck in Form einer ganzheitlichen Gebäudediagnose. Mit dieser Herangehensweise hätte der Eigentümer die wichtige Grundlage für alle seine Planungen sowohl wirtschaftlich, baulich als auch energetisch. Die meisten Eigentümer betrachten nur die Heizung und wollen oft keine Gesamteinschätzung. Die Gründe dafür lassen sich nur vermuten. So kommt es oft zu Entscheidungen,
deren Basis nicht vollständig überlegt wurde. Nicht selten sind dann Folgekosten
die weitere Konsequenz. Wer will dies?
In aller Regel werden Entscheidungen nach den gerade finanziellen Möglichkeiten getroffen. Selten werden Entscheidungen mittel- oder langfristig vorgeplant und nach den langfristigen Nutzen abgeglichen. . Dabei ist ein Gesamtenergiekonzept nicht unerheblich. Es geht dabei nicht um Banalitäten wie eine Lampe austauschen, vielmehr um ein gemeinsames, strategisches Ziel: Energie und Kosten zu sparen und eine nachhaltige Wertsicherung der Immobilie zu garantieren.
Oft wird das nachgemacht, was der Nachbar hat, auch wenn es nicht passt.
Immerhin ist ein Gebäude vergleichbar wie beim Organismus des Menschen, die Organe sind immer voneinander abhängig. Die Komponenten müssen dabei
immer abgestimmt konditioniert werden. So ist es von großer Bedeutung, welche energetische Maßnahmen am Gebäude insgesamt möglich und nötig sind.
Wird die Außenwand gedämmt? Wird das Dach verändert? Sollen Fenster ausgetauscht werden? Nur so können die einzelnen Module in der abgestimmten
Dimension festgelegt werden. Dies gilt vor allem auch für das Heizsystem. Welcher Heizkessel muss wie als Energieversorgungsteil ausgelegt werden. Auch die Werte der Fenster, Glas und Rahmen sind von großem Einfluss. Häufig sind oder werden die Heizkessel zu groß bemessen, so dass hier vollständig unwirtschaftlich Energie erzeugt wird.

Wohin geht die Reise? Wo ist die Zukunft der Heiztechnik bei Gebäuden?

In der Forschung wird man stark darauf hinarbeiten müssen, unterschiedlichste Energieträgersysteme zu entwickeln.
Ulrich Zink vom BAKA Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung aus Berlin formuliert dies wie folgt: Die Zukunftsfähigkeit von unseren Bestandsgebäuden hängt stark von der Frage der energetischen Gesamtkonzeption ab.
Hier ist es vor allem wichtig sich unabhängiger von klassischen Energieträgern
von fossilen Brennstoffen zu machen. Das bedeutet, dass wir im Prinzip ein Hybridsystem benötigen. Konkret heißt es, dass man sich mindestens zweier Energiequellen / Energieträger bedienen muss. Dabei müssen regenerative Energiequellen genutzt werden.
In der neuen Energieeinsparverordnung wir dies ohnehin gefordert.
Mit welchem System im Einzelfall gearbeitet werden kann, hängt vom jeweiligen Gebäude und dessen Situation in Lage und Konstruktion ab. Um ein sinnvolles wirksamen Konzept festzulegen müssen alle möglichen Komponenten berücksichtigt werden.

Sind alle Komponenten im Altbau einsetzbar?

Diese Frage kann mit nein beantwortet werden. Nicht alle angebotenen Systeme sind überall einsetzbar. So kann z.B. die solare Nutzung bei einem verschatteten Haus, sowie falscher Ausrichtung und Dachneigung nicht umgesetzt werden. Die Nutzung von Erdwärme ohne ausreichende Grundstücksgröße ist eben so wenig realisierbar wie eine Holzpelletsheizung, wenn keine Fläche oder Räume für die Lagerung vorhanden sind.
Hier stellt sich die Frage, ob die Hersteller weitere brauchbare Lösungen für den großen Immobilienbestand entwickeln müssen, die auch bei widrigen Umständen einsetzbar sind.
Und noch ein wirtschaftlicher Tipp. Ratsam wäre auch ein Zusammenschluss von mehreren Eigentümern bei Ein- oder Zweifamilienhäusern oder Wohnanlagen, um hier eine größere Wirtschaftlichkeit zu erzielen. Dabei könnten z.B. Vor- und Nachteile der Situation der Gebäude kompensiert werden (hoher Baumbestand).
Das bedeutet oft, dass Heizsysteme wie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder Erdwärmenutzung (Geothermie) zu einer brauchbaren Alternative werden könnten.

Wer berät? Wer ist der Fachmann?

Es ist nicht nur der qualifizierte Handwerker oder Heizungsbauer, der hier einen ersten technischen Rat geben könnte. Vielmehr ist es der neutrale Fachmann, der ein ganzheitliches Konzept erstellen kann, um den Weg, die Strategie einer maximalen energetischen Verbesserung des Gebäudes insgesamt zu erarbeiten . Das sind in der Regel Planer, Architekten mit ausreichender Altbauerfahrung, Energieberater, Bauingenieure wie Bauphysiker mit einem ausreichenden Erfahrungshintergrund im Altbau.
Der BAKA bietet mit seinem Berater-Netzwerk eine neutrale Anlaufstelle mit all diesen Qualifikationen für eine ganzheitliche Beratung und Begleitung für diese wichtigen Entscheidungen.


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