Wissen spart Geld

Einen Architekten für die Modernisierung hinzuzuziehen, ist kein Luxus.
Experte Ulrich Zink erklärt im Interview, worauf es beim Engagement eines Fachmanns ankommt.


Herr Zink, wann sollten Bauherren bei einer Modernisierung einen Architekten hinzuziehen?
Immer, dann, wenn in die Gesamtarchitektur eingegriffen wird. Er sollte so früh, wie möglich dabei sein, denn sonst sind bereits Entscheidungen gefallen, deren Konsequenzen nicht mehr abzuwenden.

In welchen Fällen kann ich auf einen Architekten verzichten?
Es mag Fälle geben, in denen auch andere Fachleute ausreichen. Wichtig ist, dass der Ansprechpartner über eine breite Erfahrung mit Sanierungen und eine hohe Qualifikation verfügt. Auch darf er sich nicht zu schade sein, in Fragen, in denen er nicht so beschlagen oder sich nicht sicher ist, den Rat eines weiteren Experten einzuholen. Im Zweifelsfall ist es aber ratsam, den Architekten sogar beim Fenstereinbau hinzuzuziehen.

Wie viel teurer wird eine Sanierung bei Beauftragung eines Architekten?
Die Frage sollte man umgekehrt stellen: Wie viel muss man ausgeben, wenn alles falsch gemacht wurde? Natürlich kostet der richtige Experte auch sein Geld, doch meistens ist er den Preis wert.

Wie finden Bauherren den passenden Experten?
Das wichtigste Kriterium ist die Erfahrung, also erfolgreich abgeschlossene Projekte. Da kann man sich eine Referenzliste geben lassen und mit ehemaligen Auftraggebern sprechen. Wir empfehlen, vom gewünschten Architekten eine Gebäudediagnose erstellen zu lassen. Dabei lernen sich beide Seiten kennen und merken, ob die persönliche Beziehung stimmt.

Worauf ist bei Abschluss eines Vertrags besonders zu achten?
Für einen Vertrag mit dem Architekten bieten Fachverlage gute Vorlagen, in denen das Thema Modernisierung speziell berücksichtigt wird. Das Leistungsbild und Honorar als Summe sollten darin klar beschrieben sein.

Wie lässt sich vermeiden, dass es bei den Arbeiten zu Problemen kommt?
Es gibt eigentlich keine Baumaßnahme ohne Probleme. Meist entstehen sie, weil die eigenen Hausaufgaben nicht gemacht wurden und Änderungen ins Haus stehen. Zur Vorbeugung hilft eine gute Vorbereitung. Dazu gehören eine Bestandsanalyse, die Erstellung eines Anforderungsprofils – was will ich, was ist das Sanierungsziel – sowie das Aufstellen eines Raumprogramms mit möglichst vielen Festlegungen sowie den richtigen Experten als neutralem Wegbegleiter.

Interview: Jörn Käsebier



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