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AußenwĂ€nde aus Beton - Anforderungen

AußenwĂ€nde sollen so beschaffen sein, dass sie Schlagregenbeanspruchungen standhalten. Weiterhin mĂŒssen AußenwĂ€nde atmosphĂ€rischen NiederschlĂ€gen, Spritzwasser, seitlicher und aufsteigender Feuchtigkeit im Erdreich, Schichten- und Grundwasser, Baufeuchtigkeit sowie...


Einleitung Beton setzte sich beim Bauen erst im 20. Jahrhundert durch, obwohl er bereits im 19. Jahrhundert ?erfunden? wurde. Wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hat Henri Moniers Entdeckung des bewehrten Betons, des so genannten Stahlbetons, beim Herstellen von BlumenkĂ€sten im Jahre 1849 , die 1867 patentiert wurde. Aufgrund dessen ist auch heute fĂŒr Bewehrungsstahl gelegentlich noch der veraltete Begriff Monier-Eisen zu hören. Die Dauerhaftigkeit von Bauteilen aus Beton stellt seit vielen Jahren Probleme dar. Beton als ?neuer? Baustoff galt ĂŒber lange Zeit als unzerstörbar. Die ersten SchĂ€den an GebĂ€uden zeigten sich erst nach vielen Jahren und gaben zuerst RĂ€tsel auf. Inzwischen steht fest, dass eine zu geringe BetonĂŒberdeckung in den meisten FĂ€llen zur Korrosion der BewehrungsstĂ€hle gefĂŒhrt hat, die sich dann an der BetonoberflĂ€che je nach Grad der Zerstörung als Rostfahnen, Risse oder Absprengungen abzeichnen. Normen, Richtlinien Im Zuge der Angleichung der europĂ€ischen Normen gelten die Normen DIN 1045 und DIN EN 206 . Im Gegensatz zur ?alten? deutschen Norm DIN 1045 wurde die Klassifizierung geĂ€ndert, was zu einer neuen Begrifflichkeit fĂŒhrte. Die Einteilung in sog. Expositionsklassen zeigt die folgende Tabelle: Klassen- bezeichnung Beschreibung der Umgebung Beispiele fĂŒr die Zuordnung von Expositionsklassen Mindestdruck- festigkeits- klasse Bewehrungskorrosion XO Kein Korrosions- oder Angriffsrisiko FĂŒr Beton ohne Bewehrung oder eingebettetes Metall; alle Expositionsklassen, ausgenommen Frostangriff mit und ohne Taumittel, Abrieb oder chemischer Angriff Fundamente ohne Bewehrung und ohne Frost C8/10 Innenbauteile ohne Bewehrung XC Bewehrungskorrosion, ausgelöst durch Karbonatisierung XC1 trocken oder stĂ€ndig nass Bauteile in InnenrĂ€umen mit ĂŒblicher Luftfeuchte C16/20 Beton, der stĂ€ndig in Wasser getaucht ist XC2 nass, selten trocken Teile von WasserbehĂ€ltern; GrĂŒndungsbauteile XC3 mĂ€ĂŸige Feuchte Bauteile, zu denen die Außenluft hĂ€ufig oder stĂ€ndig Zugang hat C20/25 XC4 wechselnd nass und trocken Außenbauteile mit direkter Beregnung C25/30 XD Bewehrungskorrosion, verursacht durch Chloride, ausgenommen Meerwasser XD1 mĂ€ĂŸige Feuchte Bauteile im SprĂŒhnebelbereich von VerkehrsflĂ€chen C25/30 (LP) C30/37 Einzelgaragen XD2 nass, selten trocken SolebĂ€der C30/37 (LP) C35/45 Bauteile, die chloridhaltigen IndustrieabwĂ€ssern ausgesetzt sind XD3 wechselnd nass und trocken Teile von BrĂŒcken, mit hĂ€ufiger Spritzwasserbeanspruchung C30/37 (LP) C35/45 Fahrbahndecken, Parkdecks XS Bewehrungskorrosion, verursacht durch Chloride aus Meerwasser XS1 salzhaltige Luft, aber kein unmittelbarer Kontakt mit Meerwasser Außenbauteile in KĂŒstennĂ€he C25/30 (LP) C30/37 XS2 unter Wasser Bauteile in Hafenanlagen, die stĂ€ndig unter Wasser liegen C30/37 (LP) C35/45 XS3 Tidebereich, Spritzwasser- und SprĂŒhnebelbereiche Kaimauern in Hafenanlagen C30/37 (LP) C35/45 Betonangriff XF Frostangriff, mit oder ohne Taumittel XF1 mĂ€ĂŸige WassersĂ€ttigung ohne Taumittel Außenbauteile C25/30 XF2 mĂ€ĂŸige WassersĂ€ttigung mit Taumittel Bauteile im SprĂŒhnebel- oder Spritzwasserbereich von tau- mittelbehandelten Verkehrs- flĂ€chen, soweit nicht XF4 C25/30 (LP) C35/45 Bauteile im SprĂŒhnebelbereich von Meerwasser XF3 hohe WassersĂ€ttigung ohne Taumittel Offene WasserbehĂ€lter C25/30 (LP) C35/45 Bauteile in der Wasserwechsel- zone von SĂŒĂŸwasser XF4 hohe WassersĂ€ttigung mit Taumittel VerkehrsflĂ€chen, die mit Taumitteln behandelt werden C30/37 (LP) Überwiegend horizontale Bauteile im Spritzwasserbereich von taumittelbehandelten Verkehrs- flĂ€chen RĂ€umerlaufbahnen von KlĂ€r- anlagen Meerwasserbauteile in der Wasserwechselzone XA Chemischer Betonangriff XA1 chemisch schwach angreifende Umgebung nach Tabelle 2, DIN 1045-2 BehĂ€lter von KlĂ€ranlagen C25/30 GĂŒllebehĂ€lter XA2 chemisch mĂ€ĂŸig angreifende Umgebung nach Tabelle 2, DIN 1045-2 und Meeresbau- werke Betonbauteile, die mit Meerwasser in BerĂŒhrung kommen C30/37 (LP) C35/45 Bauteile in betonangreifenden Böden XA3 chemisch stark angreifende Umgebung nach Tabelle 2, DIN 1045-2 Industrieabwasseranlagen mit chemisch angreifenden AbwĂ€ssern C30/37 (LP) C35/45 GĂ€rfuttersilos und Futtertische der Landwirtschaft KĂŒhltĂŒrme mit Rauchgasableitung XM Betonangriff durch Verschleißbeanspruchung XM1 mĂ€ĂŸige Verschleißbeanspruchung Tragende oder aussteifende Industrieböden mit Beanspruchung durch luftbereifte Fahrzeuge C25/30 (LP) C30/37 XM2 starke Verschleißbeanspruchung Tragende oder aussteifende Industrieböden mit Beanspruchung durch luft- oder vollgummibereifte Gabelstapler C30/37 (LP) C35/45 C30/37 XM3 sehr starke Verschleißbeanspruchung Tragende oder aussteifende Industrieböden mit Beanspruchung durch elastomer- oder stahlrollen- bereifte Gabelstapler C30/37 (LP) C35/45 OberflĂ€chen, die hĂ€ufig mit Kettenfahrzeugen befahren werden Wasserbauwerke in geschiebe- belasteten GewĂ€ssern, z. B. Tosbecken Die Betoninstandsetzung erfolgt nach der Richtlinie ?Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen? (Instandsetzungsrichtlinie) des DAfStb (Deutscher Ausschuss fĂŒr Stahlbeton), die in den meisten BundeslĂ€ndern bereits als technische Baubestimmung gemĂ€ĂŸ der Landesbauordnung GĂŒltigkeit besitzt. Bauphysikalische und technische Anforderungen AußenwĂ€nde sollen so beschaffen sein, dass sie Schlagregenbeanspruchungen standhalten. Weiterhin mĂŒssen AußenwĂ€nde atmosphĂ€rischen NiederschlĂ€gen, Spritzwasser, seitlicher und aufsteigender Feuchtigkeit im Erdreich, Schichten- und Grundwasser, Baufeuchtigkeit sowie Wasserdampf ausreichenden Schutz gewĂ€hrleisten. ErwĂ€hnt werden in diesem Zusammenhang die Normen DIN 18195-2 bis 10 , DIN 18531 und DIN 18540 . DarĂŒber hinaus kommen der Außenwand Anforderungen des winterlichen und sommerlichen WĂ€rmeschutzes zu. Die WĂ€rmeschutzanforderungen werden in der Energieeinsparverordnung (EnEV) und ihrer Begleitnormen geregelt. Eine qualifizierte SchalldĂ€mmung der Außenwand gegen AußenlĂ€rm und der Schutz gegen InnenlĂ€rm aus benachbarten RĂ€umen ist in der DIN 4109 geregelt. Die WiderstandsfĂ€higkeit gegen Brandbeanspruchung ist in den Normen DIN 4102-1 bis 7 , DIN 18230-1 und 2 , DIN 18232-2 und DIN 18234-1 geregelt. Weiterhin gelten hier Brandvorschriften in der Hoheit der BundeslĂ€nder mit zusĂ€tzlichen Rechtsverordnungen, Verwaltungsvorschriften und technischen Bauvorschriften. Neben den bauphysikalischen Anforderungen muss die Außenwand tragfĂ€hig sein, sie muss Lasten aus Eigengewicht und Verkehrslasten der aufgelagerten Decken und DĂ€cher ĂŒbernehmen und außerdem die HorizontalkrĂ€fte aus Winddruck, Windsog und anderen Bauteilen. Des Weiteren bestimmt die Außenwand das Erscheinungsbild des GebĂ€udes. Außenwandkonstruktionen Der Aufbau einer Außenwand aus Beton kann ein-, zwei- oder mehrschalig sein. Je nach Art ihrer Herstellung kann es sich bei ihr um einen Ortbeton oder Betonfertigteil handeln. Übliche Betonfertigteilkonstruktionen sind so genannte Mehrschichtplatten , Sandwichelemente bzw. -wĂ€nde oder Verbundbauteile . Sie werden seit den 50-er Jahren in Deutschland eingesetzt, wobei man zwischen denen im Negativverfahren im Westteil Deutschlands und denen im Positivverfahren in der ehemaligen DDR hergestellten unterscheiden kann. Nach heutigem Stand der Technik werden mehrschichtige Platten nur noch selten eingesetzt. Sie sind im Gegensatz zu hinterlĂŒfteten Konstruktionen schadensanfĂ€lliger und die SchĂ€den lassen sich nur schwer beheben. Eine Ausnahme bilden Betonfertigteilelemente im Industriebau.


Quelle: HeinzeBauOffice

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