Decken- und Dachkonstruktionen aus Holz - MaĂnahmen
Bei der Beseitigung von MÀngeln bzw. SchÀden im Bereich von Geschossdecken aus Holz muss in SchÀden durch FormÀnderungen, SchÀden durch Insekten- bzw. Pilzbefall und bauteilspezifischen SchÀden, wie Deckendurchbiegungen und unzureichenden bauphysikalischen Anforderungen...

Einleitung Bei der Beseitigung von MĂ€ngeln bzw. SchĂ€den im Bereich von Geschossdecken aus Holz muss in SchĂ€den durch FormĂ€nderungen, SchĂ€den durch Insekten- bzw. Pilzbefall und bauteilspezifischen SchĂ€den, wie Deckendurchbiegungen und unzureichenden bauphysikalischen Anforderungen unterschieden werden. Bauphysikalische und statische ErtĂŒchtigung Bei Geschossdecken aus Holz stehen i. d. R. eine brandschutz- und/oder eine schallschutztechnische ErtĂŒchtigung im Vordergrund. Zur brandschutztechnischen ErtĂŒchtigung kann - je nach Kategorie, von F 30 bis hin zu F 90 - sowohl eine Deckenbekleidung bzw. Unterdecke gegen Brandbeanspruchung von unten als auch ein Schutz des FuĂbodenaufbaus gegen Brandbeanspruchung von oben notwendig sein. Meist wird der geforderte Brandschutz jedoch bereits durch eine geschlossene Unterdecke mit Gipskartonbekleidung und Mineralwolleauflage in Kombination mit der vorhandenen Deckenkonstruktion erreicht. GenĂŒgt dies nicht, wird die Decke durch Brandbeanspruchung von oben meist durch einen Estrich, bei ausreichender Lastreserve ein schwimmender Estrich, bei geringer Lastreserve ein Trockenestrich, geschĂŒtzt. Werte bis hin zu F 90 werden i. d. R. nur nach einer Entkernung und einem folgenden kompletten "Neuaufbau" auf der Ober- und Unterseite der Balkenlage erreicht. Bei einer schallschutztechnischen ErtĂŒchtigung muss zunĂ€chst beachtet werden, ob die BeeintrĂ€chtigungen durch den unzureichenden Schallschutz aufgrund einer nicht ausreichenden Tritt- oder LuftschalldĂ€mmung oder durch ErschĂŒtterungen ausgelöst werden. Unzureichende Trittschall- und LuftschalldĂ€mmung Da bei bestehenden Geschossdecken aus Holz ein genauer Nachweis des Schallschutzes sozusagen unmöglich ist, geht man davon aus, dass bei einem ausreichenden Trittschallschutz auch ein ausreichender Luftschallschutz gegeben ist. Zu den sich in der Praxis bewĂ€hrten MaĂnahmen gehören: Unterdecken bzw. biegeweiche Verkleidungen oder, vor allem sollte dies aufgrund einer geringen Höhe nicht möglich sein, ein Austausch der vorhandenen Putzschale gegen eine von den Balken entkoppelte neue Schale. VollflĂ€chige FĂŒllung der vorhandenen HohlrĂ€ume mit offenporiger DĂ€mmung. Entkoppeln der vorhandenen FuĂbodenkonstruktion (meist Hobeldielen oder Parkett) durch DĂ€mmstreifen zwischen dieser und den Holzbalken oder Anbringen eines schwimmenden Estrichs (Trocken- oder Nassestrich) auf der vorhandenen FuĂbodenkonstruktion. MaĂnahmen bei ErschĂŒtterungen Zu den ganz neuen Verfahren gegen ErschĂŒtterungen gehört eine Unterspannung der bestehenden Holzbalkendecke, die anschlieĂend bekleidet wird. Dieses patentierte System kann nur mit Lizenz angewendet werden, bietet jedoch die Möglichkeit ohne Zustimmung der EigentĂŒmergemeinschaft, ohne Ăffnung der Decke, ohne Unterbrechung der Nutzung und ohne Schmutz und Staub zu einer deutlichen Verbesserung der ErschĂŒtterungen beizutragen. Statische ErtĂŒchtigung ZusĂ€tzlich trĂ€gt die so genannte UHB-Decke (unterspannte Holzbalkendecke) auch zu einer Erhöhung der vorhandenen Lastaufnahme mittels Vorspannung durch Ăberhöhung und schubfeste Verschraubungen der Bohlen bei. Entkernung von Holzbalkendecken Bei einer geplanten Entkernung einer Holzbalkendecke sollten sowohl die Vorteile, wie einfachere bzw. genauere Bewertung des Ist-Zustandes, Reduktion der bestehenden Eigenlast durch Entfernen der EinschĂŒbe und infolgedessen eine Erhöhung der Lastreserven, fĂŒr Verkehrs- und/oder neue Eigenlasten (FuĂbodenaufbau) als auch die Nachteile, wie Verschlechterung der Luft- und TrittschalldĂ€mmung, evtl. Erhöhung der SchwingungsanfĂ€lligkeit, unzureichender Brandschutz und Ăkonomie (zusĂ€tzlicher Arbeitsaufwand, Kosten fĂŒr Entsorgung des Bauschuttes), miteinander verglichen werden, um je nach Ziel der MaĂnahme zu entscheiden, ob diese, auĂer z. B. bei dem Wunsch nach sichtbaren bzw. freiliegenden Holzbalken, sinnvoll ist. Teilerneuerung / (teilweiser) Austausch beschĂ€digter Deckenbalken Oft genĂŒgt es nur einige beschĂ€digte Balken oder Teile eines solchen auszutauschen und nicht die gesamte Decke abzureiĂen und zu erneuern. Auf diese Weise werden die Kosten fĂŒr den Abbruch und die Entsorgung des Abbruchmaterials gespart und die mit einer solchen MaĂnahme verbundene BelĂ€stigungen verringert. MaĂnahmen bei Insekten- und Pilzbefall Ist je nach Art des biologischen Holzbefalls eine Behandlung möglich, sollte je nach Schadensbild ĂŒber eine Teilerneuerung bzw. einen teilweisen Austausch betroffener Teile nachgedacht werden. Im Zuge dessen sollte vor allem an Stellen, wie Auflagerpunkten, die öfter durch Feuchtigkeit belastet werden können, fĂŒr eine ausreichende BelĂŒftung der Holzbalkendecke gesorgt werden. Ein biologischer Befall bei verbautem Holz kann durch den Einsatz so genannter bekĂ€mpfender Holzschutzmittel , durch HeiĂluft- und Begasungsverfahren oder chemische Holzschutzmittel , wie Biozide , Fungizide und Insektizide entgegengewirkt werden. Der Einsatz solcher Mittel sollte allerdings aufgrund ihrer gesundheitsgefĂ€hrdenden Stoffe grĂŒndlich ĂŒberdacht werden.
Quelle: HeinzeBauOffice