Autor Dirk Scholze 15.08.2011 01:32
Außendämmung - Hinterlüftung
Sehr geehrter Herr Barth,
in meiner Stellungnahme vom 28.02.2011 habe ich auf die mir gegebenen Informationen und die Informationen, die Sie im Internet bereitstellen bezogen. Hierbei habe ich zu den Punkten, die in meinen Augen kritisch zu hinterfragen sind Stellung bezogen und diese angesprochen und argumentativ dargestellt.
Sie arbeiten auf ihrer Internetseite mit Allgemeinplätzen - empören sich in Ihrer Antwort hier im Forum sich über meine Antwort - stellen aber auch wieder "nur" Allgemeinplätze ein. Um es zu konkretisieren: Ein in meiner Argumentation aufgeführter Punkt ist die Hinterlüftung, die Sie in ihrer Systemdarstellung aufzeigen. Der Luftspalt ist als sehr gering eingezeichnet. Bei der geringen (wie zeichnerisch dargestellt) Stärke kann sich physikalisch kein ausreichender Luftstrom ausbilden. Die Hinterlüftung ist so erfahrungsgemäß nicht ausreichend. In Ihrer Antwort schreiben Sie, dass diese der Normung entspräche - geben aber wiederum keine Aussage zu der tatsächlichen Luftschichtstäke. Ebenso sind keine Angaben zu Zu- und Abluftöffnungen (Größe, Anzahl, Abstände) getan.
In meiner Stellungnahme bezog ich mich nicht auf die Befestigungssysteme Ihrer Systemplatten. Ich nahm Stellung zu der getroffenen Aussage, dass ohne speziellen Verbindungselemente Markisen oder ähnliches wärmebrückenfrei an der Wand montiert werden können. Ich verweise hier auf meine Argumentation und betone an dieser Stelle ausdrücklich, dass ich Ihre Dartellung für mindestens fahrlässig halte. In meiner langjährigen Erfahrung als Vor-Ort-Energieberater und Sachverständiger kenne ich die heiraus resultierenden Probleme und möglichen Bauschäden leider nicht nur aus der Theorie sondern aus hinreichend vielen "praktischen Fällen".
Sehr geehrter Herr Barth, meinen kritischen Beitrag vom 28.02.2011 schloß ich mit der Empfehlung an den Herrn Kaindl, sich an einen Fachmann (BAKA) vor Ort zu wenden, um mit Ihm die Punkte durchzusprechen und das System vielleicht auch in Augenschein zu nehmen. Ich denke, dies ist eine absolut faire Möglichkeit, die von mir aufgeworfenen Fragezeichen und Kritikpunkte zu klären und vielleicht ja auch auszuräumen. Sie müssen es sich allerdings auch gefallen lassen, dass Ihr System - welches sie öffentlich im Internet platzieren und bewerben - in diesem auch kritisch hinterfragt wird.
In ihrem Beitrag bringt Frau Conceicao eine massive Unzufriedenheit mit den von Ihnen verwendeten Materialien und Ihrem Sytem zum Ausdruck. So wie Frau Conceicao es darstellt, war sie sehr unzufrieden und hat aus dieser Unzufriedenheit heraus im Internet recherchiert um Hilfe zu finden. Dabei stieß sie auf den von mir eingestellten Beitrag und stimmte diesem in den Grundaussagen zu. Herr BArth, es ist einfach eine andere Ursache-Wirkungs-Kombination als Sie es darstellen wollen.
In meiner erwiederung auf den Beitrag von Frau Conceicao habe ich die Erfahrung - von mir und vielen Kollegen als Baubegleiter und/oder Sachverständige im Bauwesen - dargestellt. Dies ist keine Spekulation sondern leidvolle Erfahrung!
Mit freundlichem Gruß,
Dirk Scholze, Dipl. Ing. BDB
BAKA-Berater