Mängel

Einleitung Bei den Schadensbildern an Betonfertigteilen stehen oberflächliche Mängel, wie Risse, Ausblühungen und Krusten, zunächst im Vordergrund der Betrachtung. Diese Mängel beeinträchtigen die optische Erscheinung der betroffenen Bauteile, haben aber in der Regel weder Einfluss auf das Tragverhalten noch auf die Dauerhaftigkeit. Risse in der meist nur dünnen äußeren Betonschicht der Fertigteile können jedoch zur Korrosion der Bewehrungsstähle führen. Risse Da Beton Zugbeanspruchungen nur sehr begrenzt aufnehmen kann, ist eine Rissbildung infolge von Biegezug- oder auch Temperaturbeanspruchungen praktisch unausweichlich; deshalb hat die Betonbewehrung die Aufgabe, sowohl die Zugkräfte aufzunehmen als auch die Rissverteilung gleichmäßig und die Rissbreiten möglichst gering (0,1 bis 0,4 mm ) zu halten. Risse im Beton sind unschädlich solange Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und Dauerhaftigkeit der Betonbauteile nicht beeinträchtigt werden. Lediglich ihre Breitenausdehnung sollte kontrolliert werden. Nach DIN 1045 ist die Rissbreite in dem Maße zu beschränken wie es der Verwendungszweck erfordert. Unzulässige Risse im Beton müssen fachgerecht geschlossen werden. Risse entstehen am häufigsten durch zu frühes Schwinden, plastisches Schwinden, Trocknungsschwinden oder das Abfließen der Hydrationswärme, aber auch beim Setzen des Frischbetons, durch äußere Temperatureinwirkungen, Frost, äußere direkte Lasten, Änderungen der Auflagerbedingungen, Eigenspannungszustände oder Korrosion der Bewehrung. Risse lassen sich aufgrund ihrer Entstehungszeit, ihrem Rissbild, ihrer Risstiefe und ihren Ursachen unterteilen in oberflächige Netzrisse Schwindrisse Risse längs der Bewehrung Biegerisse Schubrisse Zugrisse Verbundrisse Haarrisse Krakelee-Risse Netzrisse Ausblühungen und Krusten Ausblühungen haben keinen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit und die Standsicherheit eines Betonbauteils. Sie stellen jedoch eine optische Beeinträchtigung dar. Ausblühungen erscheinen als helle schleierartige Verfärbungen auf der Betonoberfläche. Unter Witterungseinfluss werden sie rasch schwächer und können im Laufe der Zeit sogar verschwinden. Sie bestehen aus Kalziumkarbonat, das sich an der Betonoberfläche durch die Verdunstung des mit Kalkhydrat angereicherten Beton-Anmachwassers oder durch nachträgliches Eindringen von Fremdwasser anlagert. Ausblühungen entstehen vor allem an Betonoberflächen in Bereichen, die oft Wasser ausgesetzt sind, z. B. in der Nähe einer schadhaften Regenrinne. Krustenbildung ist zu beobachten an Stellen, an denen ständig Wasser durchsickert. Schäden aufgrund Bewehrungsstahlkorrosion Die Korrosion von Bewehrungsstählen kann verschiedene Schäden an Betonbauteilen verursachen. Meist erkennt man zuerst Verfärbungen an der Betonoberfläche, so genannte Rostfahnen , später kommt es dann sogar zu Betonabplatzungen und Betonabsprengungen der Betondeckung . Zu dünne Betondeckung begünstigt den Vorgang, da die Karbonatisierung dann den Bewehrungsstahl erreicht. Als Ursache dafür gilt der mangelnde Korrosionsschutz.